bund naturschutz in bayern e.v. münchen, 29.05.2006 pm 07/06/fa artenschutz p wildtiere zu gast bei freunden ? b


Bund Naturschutz in Bayern e.V.
München,
29.05.2006
PM 07/06/FA
Artenschutz
P
Wildtiere zu Gast bei Freunden ?
Bayern braucht eigene Fachkompetenz für wiederkehrende Tierarten. BN
fordert 5-Punkte Plan für Bär, Wolf, Luchs und Co.
Der Besuch des Bären in den bayerischen Alpen nach 170 Jahren
Abwesenheit hat zum einen gezeigt, dass eine große Akzeptanz in der
Bevölkerung für rückkehrende Wildtierarten besteht, zum anderen wurden
aber auch fehlende Erfahrung, mangelnde Vorbereitung und
organisatorische Defizite im Umgang mit faszinierenden Wildtieren
überdeutlich.
Der Bund Naturschutz (BN) fordert die Rücknahme der
Abschussgenehmigung und einen 5-Punkte-Plan zum Wildtiermanagement in
Bayern mit Mitteleinsatz für Wildbiologen, breiter
Öffentlichkeitsarbeit und finanziellen Entschädigungsmöglichkeiten.
„Dass der Großteil der Bevölkerung den Bären in Bayern mit offenem
Herzen aufgenommen hat, sollte nun Anstoß für die Politik sein,
künftig besser vorbereitet zu sein – denn der nächste Bär kommt
bestimmt“, so Hubert Weiger, Vorsitzender des BN.
Wildtierland Bayern ?
=====================
N
Fachabteilung
München
Pettenkoferstr. 10 a / I
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Tel. 089/54 82 98 63
Fax 089/54 82 98 18
[email protected]
www.bund-naturschutz.de
eben dem Bären kommen auch andere Arten wieder nach Bayern bzw.
Deutschland zurück: Luchse leben mittlerweile wieder in vielen
Mittelgebirgen wie dem Bayerischen Wald, Wölfe aus Polen haben sich in
Sachsen und Brandenburg angesiedelt und einzelne Elche besuchen
Bayern. Ein Hauptgrund für die Ausrottung dieser Tierarten war nicht
die Veränderung des Lebensraumes, sondern die jahrhundertelange
Bejagung.
Auch deshalb muss mit erneuten Abschussgenehmigungen dieser streng
geschützten Tierarten besonders zurückhaltend umgegangen werden. Auch
wenn der junge Bär während seiner Reviersuche quer durch die Alpen in
Bayern bei der Futtersuche ungewöhnlich nah an Siedlungen
herangekommen ist und von einigen Experten ein Verlust der natürlichen
Distanz zum Menschen befürchtet wird - dies darf kein Grund für den
sofortigen Abschuss sein. Beim Bärenmanagement wird weltweit in
solchen Fällen immer erst auf Fang (Falle oder Betäubung) gesetzt, auf
Besenderung und Vergrämung und erst wenn alle diese Maßnahmen
ergebnislos waren, kann im Extremfall auch getötet werden. In Bayern
wurde der allerletzte vor dem ersten Schritt gemacht. Maßgeblich dafür
war fehlende Vorbereitung, fehlende Erfahrung und völlig fehlendes
technisches Equipment für Fang und Vergrämung. Der BN plädiert daher
für die Rücknahme der Abschussfreigabe.
Da der nächste Bär sicher kommt und auch andere Wildtiere auf dem
Vormarsch sind, müssen daher nun die richtigen Konsequenzen gezogen
werden. Denn trotz Verlusten und Verschlechterungen der Lebensräume in
Bayern (Zerschneidungen durch Straßen, Ausdehnung von Siedlungen etc.)
gäbe es genügend Bereiche, in denen Bär und Co wieder heimisch werden
können – wenn wir sie lassen. In den bayerischen Alpen sind dies v.a.
die großen Naturschutzgebiete von den Allgäuer Hochalpen bis zum
Nationalpark Karwendel.
5-Punkte-Aktionsplan für Bär und Co in Bayern
Das kurze Gastspiel des Bären in Bayern hat große Defizite im Umgang
mit dieser Tierart aufgezeigt. Sie sind symptomatisch für die
Defizite, die in Bayern generell für die Rückkehr der großen Wildtiere
bestehen. Der BN hat daher seine Forderungen zum Wildtiermanagement
erneuert und fordert die bayerische Staatsregierung auf, den
Bärenbesuch zum Anlass zu nehmen, diese nun endlich umzusetzen:
1.
Der Freistaat Bayern muss umgehend ein Wildtiermanagement nach dem
Vorbild z.B. Österreichs aufbauen. Der BN hat dem
Umweltministerium seit längerem vorgeschlagen, eine Art eigenes
„Wildbiologisches Kompetenzzentrum Bayern“ nach dem Vorbild
anderer Länder einzurichten. Ein festes Beratungsteam von
Wildbiologen (ca. 5 Personen für Biber, Luchs, Wolf und Bär),
ausgestattet mit entsprechenden Gerätschaften zu Fang, Betäubung
und Besenderung, soll sich gezielt um früher ausgerottete und nun
wiederkehrende Tierarten und mögliche Konfliktfälle kümmern.
Dieses Wildtiermanagement kann auf dem erfolgreichen System der
Biberberater, wo Bayern bereits Vorbildfunktion hat, aufbauen
(landesweit bereits bestehend 2 hauptamtliche und über 200
ehrenamtliche Biberberater). Ebenfalls integriert werden in das zu
schaffende landesweite Wildtiermanagement sollte die derzeitige
Projektstelle Luchsberater und die über 100 ehrenamtlichen
Luchsberater in Bayern.
2.
Der Freistaat Bayern schafft umgehend staatlich finanzierte
Möglichkeiten (Härtefonds), mit denen Landnutzern und
Nutztierhaltern Schäden von Bär, Wolf, Luchs und Biber finanziell
ausgeglichen werden können. Zudem sind finanzielle Hilfen für
Vorsorgemaßnahmen (z.B. Herdenschutzhunde) zu gewähren. Eine
Kooperation mit speziellen Versicherungen ist zu prüfen.
3.
Ein landesweiter naturschutzfachlicher Aktions- und Managementplan
(Analyse von Wanderkorridoren, Ausbreitungsbarrieren, Netz
großräumiger Schutzgebiete, abgestufte Aktionsformen bei
Konfliktsituationen) für entsprechende Wildtiere, vorrangig sind
Bär und Wolf, wird umgehend nach dem Vorbild anderer Bundesländer
erarbeitet.
4.
Es muss eine intensive Öffentlichkeitskampagne mit Information
über diese Arten in der Bevölkerung erfolgen. Wir haben über viele
Menschengenerationen verlernt, mit großen Wildtieren umzugehen.
Für deren langfristige Akzeptanz ist der Abbau von Vorurteilen und
mitunter tief sitzenden Ängsten zwingend erforderlich. Dazu sind
auch „Runde Tische“ in den jeweiligen Regionen zwischen Politik,
Landnutzern und Naturschutz zu schaffen.
5.
Analog zu den bereits bestehenden Biber- und Luchsberatern ist als
Ansprechpartner vor Ort ein ehrenamtliches Bärenberatersystem
insbesondere im Alpenraum aufzubauen.
Der BN hat hierfür dem Bayerischen Umweltministerium seine
Unterstützung und Partnerschaft angeboten. Seit Jahren betreut der BN
das sehr erfolgreiche Bibermanagement in Bayern und wirkt zusammen mit
anderen Verbänden beim Luchsberatersystem und der Akzeptanzförderung
für Wölfe mit.
Erfolg des europäischen Artenschutzes
=====================================
In ganz Europa leben nach Auskunft des WWF ca. 50.000 Bären. Die
größten Populationen befinden sich in den Karpaten und auf dem Balkan;
an Deutschland / Bayern grenzen jedoch nur sehr kleine Populationen
an. Es laufen deshalb zahlreiche auch von der EU geförderte staatliche
Schutzprojekte für den Bären. Die Bäreneinwanderung und die
allmähliche Ausbreitung von Einzeltieren ist ein Erfolg des
europäischen Artenschutzes, der durch bislang nicht vorbereitete
Länder nicht gefährdet werden darf.
gez. Prof. Dr. Hubert Weiger
Landesvorsitzender
Für Rückfragen:
Dr. Christine Margraf, Fachabteilung München, Artenschutzreferat
Südbayern, 089/548298-89, [email protected]
----------------------------------------------------------------
Dr. Kai Frobel, Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg,
Artenschutzreferent, 0911/81878-18, [email protected]
Diese Pressemitteilung ist im Internet unter:
http://www.bund-naturschutz.de/presse/mitteilungen.html abrufbar.
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